Ein Tag bei uns

Ein Herbsttag bei den Blaumeisen

In der Kühle des Morgens haben sich die Kinder der Blaumeisengruppe am Törchen vor dem Kindergarten versammelt. Der Bollerwagen ist gepackt und die bunte Kinderschar plappert fröhlich. Hinaus geht es nun in den sonnigen Tag!
Was es auf dem Weg in den Wald schon alles zu entdecken und zu tun gibt! Da wird ein kleiner Regenwurm von der Straße gerettet, es werden Schätze des Waldes gesammelt, manche Kinder suchen die Hand einer Erzieherin und erzählen freudig und wieder andere versammeln sich schon in kleinen Grüppchen, besprechen und planen ihr Spiel oder sind gar schon mitten drin.
Im Wald angekommen versammeln sich alle und begrüßen einander mit einem Morgenlied. Sind denn alle da?
Und dann wird rund um den Apfelbaum im Kreis getanzt und gesungen. In unserem Erntereigen schütteln wir mit Liedern und Versen fleißig die Äpfel vom Baum, bis auch der Letzte den Weg in unser Säcklein findet.
Wenn dann die Bäuchlein knurren, werden die Hände gewaschen und wir vespern zusammen. Das schmeckt draußen an der frischen Luft!

„Erde, die uns dies gebracht,
Sonne, die es reif gemacht,
liebe Sonne, liebe Erde,
Euer nie vergessen werde.“

Nun ist Zeit zum Spielen, Spielen, Spielen. Es entstehen Rollenspiele in den vielen Stübchen in Wald und Gebüsch, aus Rinden und Wurzeln werden kleine Zwergenreiche gebaut, da wird im Gestein geklopft und gehämmert, aus Stöcken werden Motorsägen und Rasenmäher, die lautstark durch den Wald tönen und aus so manchem Baumstamm wird ein Traktor, mit welchem ins Feld gefahren wird.
Das Spiel der Kinder ist voller Phantasie. Völlig natürlich wechseln sie zwischen ruhigen und bewegten Phasen.
Wenn dann das Glöcklein der nahen Kapelle zu Mittag schlägt, versammeln sich alle noch einmal. Unter einem Fichtenbaum am Waldesrand lauschen die Kinder der Geschichte vom kleinen Birnenzwerg, der aus geht, um im Dorf Birnen für seine Vorratskammer zu holen.
Mit einem Spruch und einem Abschlußlied verabschieden wir uns voneinander und von unserem Platz im Wald. Schön war es wieder!

Wir Blaumeisen ziehen in der warmen Jahreszeit fast täglich hinaus in Wald und Feld und erleben den Morgen inmitten der Natur. Die Jahreszeiten, mit all ihren Besonderheiten werden so intensiv wahrgenommen. Die Kinder erleben unsere heimischen Tiere und Pflanzen ganz unmittelbar. Der Tag ist erfüllt von einer Vielzahl an Sinneseindrücken, Bewegungsanlässen und Spielmöglichkeiten.
An widrigen Tagen und in der kalten Jahreszeit ist unser Raum im Kindergarten warmer und geschützter Rückzugsort.

 

Ein Wintertag im Rotkehlchennest

Draußen ist es richtig kalt geworden, dicke Schneeflocken tanzen durch die Winterluft, und die ersten Kinder, die in unserem Rotkehlchenzimmer angekommen sind, stehen begeistert am Fenster und entdecken kleine Fußspuren in der ansonsten noch unberührten Schneedecke in unserem Garten. „Ist Nüssi, das kleine Eichhörnchen, vielleicht heute Morgen schon durch unseren Garten gehüpft?“ Eines der Kinder ist sich ganz sicher!
Langsam findet sich unsere Rotkehlchengruppe zusammen. Jeden Tag aufs Neue füllt sich unser Raum mit schönen, neuen Phantasiespielen der Kinder, die einfach unerschöpflich sind.

Meist werden fleißig Häuschen gebaut, die aus unseren Holzspielständern, Brettern, Stühlen und großen Tüchern entstehen. Felle und Kissen machen das neue Zuhause heimeliger. Was noch fehlt, kann bei dem kleinen Laden nebenan, den gerade andere Kinder eröffnet haben, besorgt werden. Manche Kinder vertiefen sich ins Malen, bauen kleine Landschaften für die Zwerge, oder spielen auch mal eines unserer Puppenspiele nach.
Wir Erzieherinnen sind Helferinnen im Freispiel, Ansprechpartner für alle Fragen und Nöte der Kinder, die da in unserem Raum entstehen können.
Oft widmen wir uns einer sinnvollen Tätigkeit, die zum Mitmachen anregt. Wir nähen oder stricken etwas für die Gruppe oder bereiten mit den Kindern das gemeinsame Frühstück zu.
Heute ist unser Brötchentag und so verwandelt sich ein Teil unseres Raumes jede Woche einmal in eine kleine Bäckerei. Dann sitzen die fleißigen, kleinen Bäcker beieinander und  kneten und formen die Brötchen für unser Frühstück.

Beim Aufräumen duftet unser Raum schon herrlich nach unseren frischen Frühstücksbrötchen. Bevor wir uns aber zum Essen zusammenfinden, treffen wir uns noch im Kreis, um in unseren jahreszeitlichen Reigen einzutauchen.
So spüren wir gerade in unserem „Dreikönigsspiel“ der Geburt des Jesuskindes nach. Die Könige wandern zu dem neugeborenen Kind und bringen ihm ihre Geschenke. Das lieben die Kinder sehr.

Danach treffen wir uns zum gemütlichen Frühstück, welches wir mit einem Essensspruch und einem gemeinsamen Lied beginnen. Jetzt wird munter geplaudert, gelauscht und Brötchen geschmiert.

Gestärkt starten wir in unsere zweite Freispielzeit, die bei jedem Wetter draußen seinen Raum findet. Oft sind wir im Garten, oder wir fliegen zu unserem Waldplatz aus, machen einen Spaziergang, oder gehen, wie heute, an unseren Schlittenhang in der Nähe.

Einige Spurensucher verfolgen die Spuren des Eichhörnchens. Aha, sie führen in Richtung unseres nahegelegenen Schlittenhangs! Da wollten wir ja sowieso hin und den Schnee nochmal richtig auskosten.

Die Kinder stapfen mit scheinbar unerschöpflicher Kraft den Berg hinauf und sausen lachend wieder hinab, einige Kinder bauen ein Iglu, andere einen Schneemann.

Hören wir die Glocken der nahegelegenen Kapelle, dann wissen wir, dass es Zeit ist, zurückzukehren. Wir kuscheln uns nochmal in unseren warmen Rotkehlchenraum und lauschen dem Puppenspiel: „Ein Märchen im Schnee“. Die Kinder sprechen ganze Passagen mit. Es ist aber auch zu schön, wie sich die Waldtiere mit den lustigen Namen miteinander in den verlorenen, roten Handschuh des alten Mannes kuscheln…

Mit unserem Abschlusslied verabschieden wir uns dann voneinander, und können mit reichlich neuen Geschichten in der Hosentasche und im Herzen, dankbar nach Hause spazieren.

Kontakt
Waldorfkindergarten Dreisamtal
Friedrich-Husemann-Weg 1
79256 Buchenbach

Büro: 07661- 90 88 272
Kleinkindgruppe: 07661 - 90 36 907

info@waldorfkindergarten-dreisamtal.de